Forum Guardini

Das Forum Guardini ist der Rahmen einer gemeinsamen Programmfolge der Katholischen Akademie in Berlin e. V. und der Guardini Stiftung zur Stärkung der Präsenz des Lebenswerks Romano Guardinis im Erzbistum Berlin. Das Projekt reagiert auf die besondere historische Situation, in der sich Kirche und Gesellschaft aktuell befinden. Romano Guardini – Namensgeber des Vorhabens – hat das Eintreten einer solchen Situation bereits während seiner Lebenszeit mit großer Empfindsamkeit und Weitsicht vorausgesagt. Hier, am „Ende der Neuzeit“, verändert sich das Verhältnis des Menschen zur Macht, zum Glauben und sogar zur Liebe. Neuorientierung wird allerorts ver- und gesucht. Guardini betrachtete diese Lage nicht unbedingt mit Pessimismus. Das Einüben von Glauben, Liebe und Hoffnung gerade angesichts der Zerbrechlichkeit des Verhältnisses des Menschen zu sich selbst, zur Natur und zu Gott begriff er als kostbare Chance, eine lebenswerte Zukunft zu gestalten.

In diesem Geist soll das Forum Guardini ein Ort der geistigen und geistlichen Auseinandersetzung mit dem Zeitgemäßen sein, der das Bewährte nicht außen vor lässt. Der von Erfahrung gesättigte und dennoch neugierige guardinische Impetus kann Inspiration für eine „Schule des Sehens“ sein, die die Augen vor dem Neuen nicht verschließt,  das Alte aber zugleich nicht für tot erklärt. Guardini wusste, und lehrte dies auch in seinen Vorlesungen und Predigten, dass zum intellektuellen wie nicht-intellektuellen Verstehen immer auch Beobachtung, Übung und produktives Scheitern gehören. Das Forum Guardini soll deshalb in all seinen Programmbestandteilen – u. a. im Sinne einer Elementarschule des Glaubens – ein Ort des Gespräches, des gemeinsamen Nachdenkens und Ausprobierens sein.