23. April 2025 | 19:00 Uhr
Ausstellungseröffnung: SCRITTURA – Eine Installation von Antonio Panetta
Katholische Akademie in Berlin, Hannoverschersche Str. 5, 10115 Berlin

Die Ausstellung zeigt erstmals die für die Kirche St. Thomas von Aquin entwickelte Installation SCRITTURA des Künstlers Antonio Panetta
Das zentrale Werk der Ausstellung ist das aus zwei Lichtkästen bestehende fotografische Diptychon SCRITTURA an der Altarwand der Kirche St. Thomas von Aquin. Darüber hinaus werden im Gang vor der Kirche noch weitere Partituren sowohl in Schwarz-Weiß als auch in Farbe auf einem Lichtkasten gezeigt.
Die Serien Correnti, Ideogramme und Scrittura, die von 2008 bis 2024 entstanden, zeigen Aufnahmen des Lichts (Biolumineszenz) der Glühwürmchen in langen Belichtungszeiten auf Farb-Diafilmen und SW-Filmen auf. Die Bewegungsabläufe, die dem menschlichen Auge sonst verborgen bleiben, werden durch den fotografischen Akt sichtbar. Sie zeigen eine große Vielfalt an Punkten, Lichtströmungen, Wegen und visualisieren die unsichtbare Energie, die motorische Intelligenz des Lebendigen, der göttlichen Schöpfung.
In seiner Arbeit Scrittura bezieht sich der Künstler Antonio Panetta unmittelbar auf den Satz Marguerite Duras „Alles um uns ist Schrift“.
Mit seinen Aufzeichnungen der Lucciole (Glühwürmchen) löst sich Antonio Panetta nicht nur von figürlichen Zusammenhängen, sondern greift auf eine ursprünglichere, unmittelbare Sprache zurück.
Wenn Panettas fotografische Notationen auch als abstrakte Bilder oder als Schrift – Scrittura – gelesen werden wollen, schließen sie doch nicht aus, dass sich über die ästhetische Formensprache hinaus noch eine metaphysische Ebene öffnet. Dieser liegen literarische Vorbilder zugrunde, die von Dante bis Pasolini reichen.
Vor der Tiefe des Blaus, das fast ins Blauviolette übergeht, zeichnen goldene Linien, aus Punkten bestehend, dicht aneinandergereiht oder zu Perlenketten aufgefädelt, ihre Bahn. Hier und da tauchen aus dem Grund Lichtpunkte oder Leuchtmassen auf. Diese Bilder evozieren die Unendlichkeit des Kosmos. „Ein Wort, ein Flug, ein Feuer …“ (Gottfried Benn)
Der Liebestanz der Glühwürmchen, der in den letzten Wochen ihrer Existenz für die Vermehrung in Zeit und Raum entsteht, wird dank der analogen Fotoaufnahmen auf zwei Dimensionen verdichtet und offenbart. Sie zeigen in diaphanen Bildern einerseits den lebenswichtigen Fluss der Bewegung und der Veränderung und dokumentieren gleichzeitig den Akt des Existierens.
Antonio Panetta, geboren in Italien, studierte nach einem Studium der Architektur in Florenz Bildende Kunst bei Dieter Appelt an der Universität der Künste Berlin. Er lebt und arbeitet als freischaffender Künstler in Berlin. Künstlerische Arbeiten von Antonio Panetta wurden unter anderem im Museum Center Vapriikki, Tampere (Finnland), im Museum für Fotografie, Braunschweig, in der Akademie der Künste, Berlin, im ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe und in der Galerie Guardini, Berlin.
Antonio Panetta ist auch als Dozent für Fotografie und als Kurator tätig.
Begrüßung
Dr. Konstantin Manthey, Katholische Akademie Berlin
Einführung
Frizzi Krella, Kunsthistorikerin und Kuratorin
26. Mai 2025, 19:00 Uhr
Katholische Akademie in Berlin, Hannoverschersche Str. 5, 10115 Berlin
Abend anlässlich des 80. Geburtstags von Ugo Perone

mit Prof. Dr. Elmar Salmann OSB, Gerleve; Prof. Dr. Gianluca De Candia, Köln; Prof. Dr. Ugo Perone, Berlin
Ein besonderer Abend des Übergangs und Metamorphose: Die Hinführung in ein Buch „Elmar Salmann, Segen empfangen und weitergeben, Herder 2025“ verwandelt und entfaltet sich in einen Geburtstagsgruß. Drei Freunde reden über die Zeit als Geschenk und über die Zeit, die bleibt und ihren zauberhaften Segen.
Vergangene Veranstaltungen
9. April 2025, 19:00 Uhr
„Angerufen von dem, was noch nicht ist.“ Was heißt „neu anfangen“ bei Romano Guardini?

Mit Prof. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz
31. März 2025, 19:00 Uhr FG
Weltbetrachtungen – Romano Guardini und Hans Urs von Balthasar über Literatur
Mit Prof. Dr. Georg Langenhorst, Augsburg
Dichtung kann mehr sein als private, anregende Lektüre. Sie kann die Theologie bereichern und verändern. Diese Überzeugung teilten gleich zwei große katholische Theologen in der Mitte des 20. Jahrhunderts: Romano Guardini und Hans Urs von Balthasar. Sie schaffen ein neues Verständnis davon, wie Literatur die Theologie gleichzeitig erden und erweitern kann. Dazu wählen sie einerseits vergleichbare Wege, anderseits deutlich voneinander verschiedene Konzeptionen. Der Vortrag zeichnet diese Entwicklungen nach, fragt aber zugleich nach der Bedeutung der beiden Ansätze für heute.
18. März 2025, 19:00 Uhr
Ästhetische Bildung und liturgischer Aufbruch: Kunst und Reform bei Romano Guardini
Mit Prof. Dr. Isabella Bruckner, Rom und Prof. Dr. theol. habil. Andreas Bieringer, Frankfurt a.M.
Grafikdesign Anja Matzker
