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Trotzdem! Hoffen in einer „Zeit der Verluste“ (Daniel Schreiber)

Der Hoffnung ist ein „Trotzdem“ eigen, meint ganz aktuell der Berliner Philosoph Byung-Chul Han. Es dürfte kaum ein Zufall sein, dass in jüngerer Zeit das Thema der Hoffnung philosophisch und theologisch-spirituell wieder mehr Beachtung findet. Nachdem eine Ära der Stabilität brüchig geworden ist (Corona, Kriege, politische Radikalisierung …) und nicht wenige Zeitgenossen der Gewissheit ihrer Zukunftsvorstellungen beraubt sind (Klimakrise …), suchen viele nach einem hoffenden „Trotzdem“ – allerdings ohne die Augen vor der Wirklichkeit zu verschließen. Gegen die Einwände, Hoffnung sei naiv, realitätsfern, lasse passiv werden und fliehe vor der Verantwortung, machen viele Autor:Innen die Hoffnung neu stark: Hoffnung sei eine Art „Seismograph für`s Kontrafaktische“ (so der Berliner Theologe Hartmut von Sass) und durchquere das Unmögliche (so die französische Philosophin Corine Pelluchon). Wer hofft, „wittert keinen Kellergeruch sondern Morgenluft“ notierte Ernst Bloch einmal. Hoffnung richtet sich, christlich ausbuchstabiert, auf das Unverfügbare, sie ist kühn und hat da ihren Ort, wo die natürlichen Vorräte an Hoffnung bzw. die „Imitate“ der Hoffnung (wie der Optimismus) zur Neige gehen (Tomáš Halík). Betrachtet man die Gegenwart im Blick auf etwas, das aussteht bzw. göttlich verheißen ist, sieht man die Zukunft und sich selbst vielleicht anders, neu, offener, als zunächst erwartet. An diesen Themen geht die Ringvorlesung entlang, philosophisch, biblisch, theologisch, spirituell.

Hoffen – eine philosophische Annäherung
mit Prof. Dr. Susanne Boshammer (Universität Osnabrück)

Anmeldung und Informationen:

Ringvorlesung: Trotzdem! Hoffen in einer „Zeit der Verluste“ (Daniel Schreiber)

12. November 2024
18:30 Uhr

Guardini Stiftung
Askanischer Platz 4
10963 Berlin