Wintersemester 2023/24
Durchbrochenes Schweigen – Mystiker*innen des 20. Jahrhunderts: Dag Hammarskjöld (1905–1961)
Mit Prof. Dr. Dieter Zimmerling
Eine Veranstaltungsreihe des Campus für Theologie und Spiritualität Berlin in Kooperation mit der Guardini Stiftung e. V.
Über die Reihe:
„’Mystik‘ ist offenbar Mode“, beobachtete der Jesuit Paul Mommaers 1979. Man plädiert in dieser Zeit beherzt für eine „demokratisierte Mystik“ (Dorothee Sölle), die jedem Menschen ein mystisches Potential zutraut. Tatsächlich blüht etwa ab den 1920er Jahren das Interesse an Mystik beträchtlich auf. In dieser Dynamik wird die Erfahrung Gottes wieder zu einem Thema der Theologie – gegen eine Engführung des Christseins auf Moral und Dogma und gegen ein einseitig rationalistisches Paradigma seit der Aufklärung.
Für nicht wenige Zeitgenoss*innen des 21. Jahrhunderts sind die Mystiker*innen, die in dieser Epoche situiert sind, bis heute eine Inspirationsquelle. Seismographisch haben sie die sich ankündigenden tektonischen Verschiebungen gespürt. Zugleich haben sie eine Spur gelegt, wie die „alte Mystik“, die sie gelesen hatten, zu übersetzen und fruchtbar zu machen wäre.
So wurden sie zu Vordenker*innen – mit ihrer Sensibilität für:
- einen glaubenden Lebensvollzug jenseits der bergenden Selbstverständlichkeit
- die Rede von der Gottespräsenz angesichts eines anderen Weltbilds
- ein Menschenbild, das sich nicht im homo faber (der Mensch als Macher) und im animal laborans (der Mensch als Arbeitstier) erschöpft
- die Verbindung von Mystik und sozial-politischer Verantwortung
- die lernende Öffnung gegenüber nicht-christlichem Denken
Die Ringvorlesung wirft einen Blick auf drei Mystikerinnen und drei Mystiker, die im 20. Jahrhundert dieses Vordenken verkörpern.
Verantwortlich: Prof. Dr. Michael Höffner, Professor für Theologie und Spiritualität
Eintritt frei. Keine Anmeldung erforderlich.
09. Januar 2024
18:30 Uhr
Guardini Stiftung
Askanischer Platz 4
10963 Berlin