19. April 2022 | 18:00 Uhr c.t.
Ringvorlesung | Epistemische und relgiöse Autorität
Christoph Jäger: Praktische, epistemische und religiöse Autorität – ein Überblick
Theologische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, Burgstraße 26, 10178 Berlin, Hörsaal 008
Praktische Autorität genießt eine Person (oder Gruppe von Personen) gegenüber anderen, wenn sie kraft ihrer sozialen oder institutionellen Rolle den Interaktionspartner:innen gegenüber Handlungsimperative geltend machen kann und in der Lage ist, diese – ggf. mit Hilfe von Sanktionen – durchzusetzen. Theoretische oder, spezieller, epistemische Autorität dagegen hat eine Person anderen gegenüber, wenn sie ihnen bei der Erreichung epistemischer Ziele (darunter Wissen, die Maximierung wahrer Überzeugungen, oder Verstehen) effektiv behilflich sein kann. Das zumindest besagen sogenannte funktionale Analysen epistemischer Autorität; eine solche werde ich hier vorschlagen. Um diese Funktion zu erfüllen, müssen epistemische Autoritäten einen signifikanten epistemischen Vorsprung vor ihren betreffenden Gesprächs- oder Interaktionspartner:innen haben. In dieser ersten, einführenden Sitzung wird es u.a. darum gehen, wie dieser Vorsprung genauer zu beschreiben ist. Davon ausgehend wird skizziert, wie sich das sich ergebende Bild epistemischer Autorität auf religiöse Autorität übertragen lässt. Arbeitshypothese ist, dass sie Aspekte sowohl von epistemischer als auch von praktischer Autorität in sich vereinigt. Entscheidend ist es bei allen Formen von Autorität, autoritative Verhältnisse (um die es hier geht) von autoritären zu unterscheiden.
19. April 2022
18:00 Uhr
Theologische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin
Burgstraße 26
10178 Berlin