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Ringvorlesung | Epistemische Autorität – eine Einführung

26. April 2022 | 18:00 Uhr c.t.

Ringvorlesung | Epistemische und relgiöse Autorität
Christoph Jäger: Epistemische Autorität – eine Einführung

Theologische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, Burgstraße 26, 10178 Berlin, Hörsaal 008

Was ist epistemische Autorität? Autoritäten haben ihre Rolle (i) relativ zu anderen (individuellen oder pluralen) epistemischen Akteur:innen, wobei die Relation ferner (ii) hinsichtlich einer gegebenen Domäne, (iii) eines epistemischen Gutes wie Wissen, der Unterhaltung wahrer Überzeugungen usw. und (iv) eines Zeitpunktes oder Zeitraums beschrieben werden muss. Ich schlage folgende Definition vor: Ein (individueller oder pluraler) epistemischer Akteur A ist – zum Zeitpunkt oder im Zeitraum t in der Domäne D und hinsichtlich des epistemischen Gutes G – genau dann eine epistemische Autorität gegenüber einem anderen (individuellen oder pluralen) epistemischen Akteur S, wenn A S beim Erreichen von S’s epistemischen Zielen bzgl. D und G effektiv zur Seite stehen kann. Hierzu muss A sich in einer signifikant besseren epistemischen Position relativ zu S befinden. Die Sekundarstufen-Physiklehrerin beispielsweise ist für ihre Schüler:innen eine epistemische Autorität in (den Grunddisziplinen) der Physik; doch wenn nach einigen Jahren eine ihrer Schülerinnen Universitätsprofessorin z.B. für Atomphysik wird, hat sie ein größeres Wissen und tieferes Verstehen der Materie erworben als die ehemalige Lehrerin – und die Schülerin wird zur Autorität für die ehemalige Lehrerin. Was folgt aus diesen Thesen für unseren rationalen Umgang mit epistemischen Autoritäten? Inwieweit sollten wir unsere eigenen Überzeugungen und Gründe denen einer Autorität anpassen?

26. April 2022
18:00 Uhr

Theologische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin
Burgstraße 26
10178 Berlin