Podcast | Kirche und Kino

4. Juni 2021

Podcast | Kirche und Kino

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Martin Choroba, Geschäftsführer der Tellux Gruppe, München
Bischof Gebhard Fürst, Vorsitzender der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz
Josef Lederle, Chefredakteur „Filmdienst“ und Jurymitglied des Ökumenischen Filmpreises, Bonn
Pater Nikodemus C. Schnabel, Benediktinermönch der Dormitio-Abtei in Jerusalem, Protagonist und Moderator mehrerer Fernsehformate, Rom
Peter Paul Kubitz, Vorsitzender des Fachbeirats Film und Neue Medien der Guardini Stiftung, Luckenwalde
Michael Rutz, ehemaliger Chefredakteur von SAT1 und dem „Rheinischen Merkur“, Präsident der Guardini Stiftung, Egestorf
Moderation: Andreas Öhler, Referent der Guardini Stiftung, Berlin

„Ich wünsche mir, dass es unserer Kirche – in welcher Gestalt auch immer – gelingt, die großen Fragen, die die Menschen in sich tragen, wachzuhalten. Und wo sie verschüttet sind, wollen wir helfen, dass sie wieder zum Vorschein kommen.“  Mit diesen Worten bilanzierte Gebhard Fürst, der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart und Medienbeauftragter der Deutschen Bischofkonferenz, am 4. Juni 2021 den Austausch katholischer Medienschaffender und -experten über Kirche und Kino. Sein Wunsch ist nicht nur Kernanliegen der Kirche, sondern beschreibt gleichzeitig die Funktion von Kultur für unsere Gesellschaft. Deshalb, so der Bischof, steckt die katholische Kirche 20 Prozent ihrer Kirchensteuern in Kultur- und Medienförderung.

Im Umfeld der Sommer-Berlinale und rechtzeitig vor Neustart der Kinos nach der Aufhebung der Lockdownmaßnahmen wurde eine erste Bilanz gezogen. Die Diskutanten suchten gemeinsam nach neuen Perspektiven für Gottes- und Lichtspielhäuser. Corona hat in der Filmbranche nicht nur Verwerfungen erzeugt. Die pandemiebedingte Beschleunigung der Digitalisierung wirft die Frage auf: Werden Kirche und Kino, wie wir sie kennen, in ihrer alten Form bestehen bleiben? Wie wichtig sind für Kirche und Kino die Gemeinschaftserfahrung und die Inszenierung im öffentlichen Raum? Das Gespräch zeigte, dass auch das Kino seine Liturgie hat, die erst in der Zusammenkunft in der „Gemeinde“ ihre Aura erzeugt. Durch Streaming-und Zoom-Gottesdienste lässt sich – so eine der Erkenntnisse des rund 90-minütigen Podcasts – zwar immense Reichweiten erzielen, aber um den Preis, dass das Publikum aus Einzelwesen besteht, die um eine kollektive (spirituelle?) Dimension des Gemeinschaftserlebnisses gebracht werden.
Was ist die genuine Aufgabe katholischer Filmarbeit? Soll sie die frohe Botschaft verkündigen, oder eine Plattform für die durchaus kritische Auseinandersetzung mit Religion bereitstellen? Wo liegen die Grenzen, wo die Chancen, Neugier für Glauben und Religion im weitesten Sinn zu wecken?

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