Guardini akut | Nr. 53 | 15. November 2022

Guardini akut | Nr. 53 | 15. November 2022

In Umberto Ecos berühmtem Roman „Der Name der Rose“ mordet der blinde Mönch Jorge von Burgos seine Mitbrüder, indem er das einzige und letzte Exemplar der aristotelischen Schrift über die Komödie mit Gift beträufelt. Jorge hält diesen Text für gefährlich, weil das Lachen die Furcht tötet und damit die Machtstellung der Kirche angreift. Für Martin Luther hat der Humor apotropäische Funktion. Von einer seiner Tischreden ist überliefert: „Wenn ich den Teufel nicht mit ernsten Worten und mit der Schrift in die Flucht schlagen konnte, habe ich ihn oft verjagt durch Possenreißerei.“ Dennoch hielt sich lange Zeit das Gerücht, dass Protestanten Spaßbremsen sind. Heißt es doch: Der katholische Priester lacht über einen Witz. Der evangelische Pfarrer schreibt eine Predigt darüber. Eine Polemik, die sicher nicht der Realität der konfessionellen Unterschiede entspricht.
 
In dieser Ausgabe von „Guardini akut“ werfen wir einen tiefgehenden Blick auf das Zusammenspiel von Kirche und Komik.
Patricia Löwe geht ihren Kindheitserfahrungen auf den Grund: Das Neue Testament mit einem absolut ironiefreien Jesus ließ für Bizarrerien weniger Raum. Im Alten Testament geht es deutlich luzider zu. Die Freude kommt offenbar erst nach der Erlösung auf; der Weg dahin ist bitterer Ernst.
Zu Wort kommt außerdem der im Rheinland sehr bekannte Büttenredner Wilibert Pauels. Seine Besonderheit: Er ist sowohl Diakon als auch Clown und sieht diese beiden Professionen nicht als Gegensätze. Glaube und Humor sind für ihn Bruder und Schwester. Dass Wilibert Pauels lange an Depressionen litt und darüber ein Buch schrieb, zeigt die Kehrseiten des Spaßmachens.
Auch der Künstler Kurt Wanski (1922–2012), der sein Leben in psychiatrischen Anstalten verbrachte, zeigt in seiner Arbeit „Madonna“ (Mardonner) die Leichtigkeit des Seins im Witz. Seine Lebensfreude zeigt sich in jedem seiner Bilder, die er ununterbrochen zeichnete.
Und schließlich sinniert der Satiriker Adolf Glaßbrenner (1810–1870) über den Wert des Lebens.

Viel Inspiration beim Lesen wünscht Ihnen
Ihr Team der Guardini Stiftung


Guardini akut | Nr. 53 | 15. November 2022 – Guardini Stiftung e.V.
Kurt Wanski, Madonna (Mardonner) 
Farbige Kreide, Buntstift, Filzstift auf Papier, 47,8 x 70,4 cm, Privatsammlung Berlin

Kurt Wanski (1922–2012), aufgewachsen in einem Heim, in der Nazizeit sterilisiert, kam in den Knast und schuftete redlich im Heizkraftwerk. Die letzten 40 Jahre wohnte er im St. Joseph-Krankenhaus in Berlin-Weißensee, denn er hatte ein sonniges Gemüt, nur  mangelte es ihm an jener Sorte Intelligenz, die den normalen Mitgliedern unserer Gesellschaft zum Attribut „normal“ verhilft. Aber er zeichnete immerzu, Sehnsuchtsorte, an denen er vermutlich niemals war. Er war ein Meister der Linie und von großer Farbsicherheit. Auf seinen Blättern treffen sich Lebensfreude und Witz, Unwissenheit und Humor. Auf seinem Arbeitstisch liegt ein Bierdeckel mit der Aufschrift: „Du sollst lachen.“ Immer wo andere Künstler ausstellten, wo gesungen und getanzt wurde, war Kurt dabei. Und wenn es dann eine Tasse Kaffee mit einem Stück Torte gab – um so besser. 


Gott lacht

Humor und heiliger Ernst schließen einander aus. Oder doch nicht?
Von Patricia Löwe

Als Kind hatte ich ein Problem mit Jesus. Das Alte Testament mit seinen brennenden Dornenbüschen, der göttlichen Leidenschaft des Hoheliedes, dem ewigen Rhythmus des Werdens und Vergehens im Buch Kohelet, ja selbst Gott, der mit dem Teufel um die Seele Hiobs wettet – all das waren mir plausible Erscheinungen einer alles durchdringenden Schöpferkraft. Dieser emotionale, streitende und liebende Gott, dessen humorvolles Volk ein sehr lebendiges Abbild seiner selbst zu sein schien, weckte in meinem kindlichen Geist religiöse Gefühle. Mit dem Neuen Testament dagegen wurde ich nicht warm. Jesus Christus, Gott in Menschengestalt, ein so unglaubliches Wunder voller Würde und Ernst, dass es mir schon beinahe steril erschien. Das spiegelten auch die katholischen Gottesdienste in meiner Heimat wider. „Warum sind die Menschen so traurig beim Beten?“, fragte ich meine Eltern sonntags beim Mittagessen. Es stimmte. Die Kirchgänger*innen meiner Gemeinde in Ostdeutschland schleppten sich durch jedes „Vater unser“ wie durch ein Requiem. Die Fürbitten wurden fast schon verzweifelt vorgetragen. Selbst der Jubelruf, das Halleluja, zeugte nicht gerade von Freude an der Herrlichkeit Gottes. Durchbrochen wurde dieser bittere Ernst nur von den Kindern, die in unserer Dorfkirche selbstverständlich keinen Kindergottesdienst besuchten, sondern Sonntag für Sonntag mit dabei waren. Die Kleinsten lautierten ohne Unterlass; einmal untersuchte ein Junge während der Wandlung die Turnschuhe des Pfarrers; ein andermal bemühte sich ein Mädchen emsig, alle Kerzen am Opferstock auszupusten. Unser Pfarrer nahm das mit Humor. Irgendwie störten die Kinder, aber irgendwie waren sie auch einer der wenigen Lichtblicke während der etwas öden Stunden und Minuten in der Kirchenbank.
Eines Tages fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Natürlich waren die Gottesdienste eine ernste Angelegenheit, denn der Gott, der besungen und angebetet wurde, Jesus Christus, schien nicht gerade eine Spaßkanone gewesen zu sein. Tatsächlich konnte ich keine einzige Bibelstelle finden, in der Jesus lachte. Ganz im Gegenteil, in Lukas 6,25 predigt der Messias: „Weh, die ihr jetzt lacht; denn ihr werdet klagen und weinen.“ Das alles stimmte mich nicht sehr optimistisch, was mein Verhältnis zum Gottessohn betraf.
Ich musste sehr viel älter werden, um zu lernen, dass sich auch in der Bibel zwischen den Zeilen lesen lässt, dass der große Ernst des europäischen Katholizismus möglicherweise unserer eigenen kulturellen Neigung zur Humorlosigkeit entspricht und mit den Geschehnissen und Erzählungen des Neuen Testaments nur bedingt zu tun hat. Denken Sie nur an die Gleichnisse: Sie können versuchen, diese als belehrende Analogien zu lesen, in denen moralische Botschaften transportiert werden sollen. Unzählige Predigten haben uns genau das gelehrt. Bei genauem Hinsehen steckt in diesen Geschichten allerdings eine Menge Freiheit und Kreativität. Wer hätte erwartet, dass der Vater seinen nichtsnutzigen, verlorenen Sohn zurücknimmt? Vernünftig ist das sicher nicht. Stellen Sie sich den Alten für einen Augenblick vor, wie er beschließt, Sitte und Norm sich selbst zu überlassen und stattdessen ein Fest für seinen zurückgekehrten Spross zu veranstalten. Im Gegensatz zu dessen vernünftigem Bruder war der verlorene Sohn vermutlich ein echtes Partytier.
Oder denken Sie an das Kamel, das auf keinen Fall durch ein Nadelöhr passt. Wir wissen nicht, ob die Jünger mit Jesus über dieses Gleichnis oder vielmehr über ihn gelacht haben – das Kamel könnte ein Dad Joke gewesen sein; vielleicht war Jesus an diesem Tag aber auch einfach unausgeschlafen.
Im Neuen Testament gibt es unzählige Feste mit Freunden und Fremden, es wird Wein getrunken, auch Frauen sind meist mit von der Partie. Vermutlich wurde eine Menge gelacht. So stelle ich es mir heute vor.
 
Eine der gängigen sozio-psychologischen Thesen zum Wesen des Humors ist, dass dieser unsere Resilienz in schweren Zeiten stärkt. Gerade dann, wenn private oder globale Katastrophen hereinbrechen, brauchen wir Humor, um durchzuhalten – echtes befreiendes Lachen. Dabei geht es nicht darum, „sich selbst nicht allzu ernst zu nehmen“; das Schlimme bleibt schlimm, auch wenn wir uns erlauben, zwischendurch heiter zu sein. Humor ist vielmehr ein Hilfsmittel, um die Last des Ernstes besser tragen zu können. Trauer und Freude schließen sich gegenseitig nicht aus. Sie können nebeneinander bestehen, auch wenn sie sich gegenseitig zu widersprechen scheinen.
Das wussten die Hebräer, die auf dem Weg ins Heilige Land durch die Wüste zogen und dabei immer wieder mit sich selbst und mit den Umständen in Konflikte gerieten. „Isaak“, „Gott lacht“, hatte Sara nicht ohne Ironie ihren Sohn genannt, einen der Stammväter Israels. Und auch die Jünger durchlebten mit Jesus schwere Zeiten und werden das Lachen bitter nötig gehabt haben. Tod und Auferstehung – das lässt sich nicht so leicht verkraften.
Vielleicht lässt sich daraus etwas für die Bewältigung der Krise schlussfolgern, in der sich die Kirche aktuell ohne jeden Zweifel befindet. Es gibt etwas zu betrauern; das Alte, das sich lange bewährt hatte, funktioniert nicht mehr. Ganz im Gegenteil; wir müssen erkennen, wie viel Gräuel es hervorgebracht hat. Das Neue, das die Wende bringen soll, ist noch nicht eingetreten. Es ist ein komplizierter und konfliktreicher Prozess des Loslassens, Trauerarbeit, die geleistet werden muss. Ein wenig Humor zwischendurch könnte uns sicher allen guttun. Kein relativierender, kein zynischer, kein verachtender Humor, sondern solcher, der genauso frei ist wie die Liebe.

Guardini akut | Nr. 53 | 15. November 2022 – Guardini Stiftung e.V.

Dr. Patricia Löwe ist Religionsphilosophin, freie Autorin und seit dem 1. November 2022 Geschäftsführerin der Guardini Stiftung. Leser*innen, die das Thema interessiert, empfiehlt sie den Max-Frisch-Fragebogen zu Humor – allein oder zu zweit zu beantworten.


Wert des Lebens

Von Adolf Glaßbrenner
 
Er stand an dem Kupfergraben
Der Eckensteher Zimmt,
Er schaute hinab in das Wasser
Und war sehr trübe gestimmt.
 
„Wat soll ick mir länger hier quälen?
So’n Leben hab ick satt!
Ick stürze mich runter in’t Wasser,
Wo alles en Ende hat.“
 
So sprach er und machte schon Anstalt –
Da kam ein Kollege vorbei;
Der sagte: „Ick habe vier Jroschen“,
Die wolln wir verkümmeln, juchhei!“
 
Da besann sich der Zimmt ein wenig
Und rief: „Wat bin ick vor‘n Tor!
Wat hilft mir denn ooch det Ersaufen?
Ick ziehe det Besaufen vor!“

Aus: Jacobs, Steffen (Hrsg.), „Die komischen Deutschen. 878 gewitzte Gedichte aus 400 Jahren“, Frankfurt a. M. 2004.


Wie viel Spaß ist erlaubt?

Im Gespräch mit dem Diakon und Büttenredner Willibert Pauels über Humor, Religiosität und seine Depression.
Von Andreas Öhler

Andreas Öhler: Herr Pauels, Sie sind Clown und Diakon. Nicht gerade eine übliche Mischung. Was waren Sie zuerst?
 
Willibert Pauels: Die erste Bühnenfaszination erlebte ich mit dem „Theater Sacrum“ der vorkonziliaren Liturgie. Die barocken Messgewänder, die Sprache, mystisch geheimnisvoll, lateinisch, dann das Weihrauchgewölk. Eine Art Harry-Potter-Erlebnis voller Magie. Ich sagte zu meiner Mutter: „Mama, ich will Pastor werden.“ Kurze Zeit später besuchte ich mit ihr einen kleinen Wanderzirkus; da sah ich zum ersten Mal einen Clown. Und ich zu derselben Mutter: „Ich möchte unbedingt Clown werden.“ Unbewusst habe ich schon gespürt, dass es zwischen beiden Sphären eine innere Verbindung gibt.
 
Humor und Heiligkeit sind miteinander kompatibel?
 
Mehr als das: Sie sind Bruder und Schwester. Der österreichische Neurologe und Holocaustüberlebende Viktor Frankl sagte: „Was mich gerettet hat, war der Humor.“ Er meinte damit nicht, sich mit billigen Witzchen über Wasser zu halten, sondern die Fähigkeit, die Epiktet schon vor 2000 Jahren etwa so beschrieb: „Letztlich sind es nicht die Dinge, die entscheidend sind, sondern wie wir die Dinge sehen.“ Es kommt auf den Blickwinkel an, aus dem dann auch wieder eine Lebensperspektive erwachsen kann.
 
Ist Humor eine Charaktereigenschaft oder ist es sogar eine katholische Grundeinstellung?
 
Da muss ich katholisch darauf antworten: sowohl als auch. Ich war schon in der Schule der Klassenclown. Das ist eine Begabung, ein Talent. Aber natürlich ist die kulturelle Prägung da ganz mitentscheidend.
 
Es gibt das Bonmot: Katholiken lachen bei einem Witz, Protestanten schreiben eine Predigt darüber. Lachen die Evangelischen anders?
 
Bei einer Außenaufnahme für das „Wort zum Samstag“ des Kölner Domradios stand ich mit meinem Team bei der Klosterruine Disibodenberg an der Lahn. Ich resümierte, dass in katholischen Gegenden immer eine Kneipe neben der Kirche stünde. Das unterscheide sie von den protestantischen Gegenden. Dann intonierte ich auch noch Jürgen Beckers Karnevalsschlager „Ich bin so froh, dass ich nicht evangelisch bin“.  Um mich herum stand eine Gruppe, Jugendliche und ein Erwachsener. Ich nahm an: ein Lehrer mit seinen Schülern. Ich sagte zu ihm, wie toll ich es fände, dass er mit seiner Klasse einen Ausflug mache, noch dazu samstags. Darauf sagte er: Ich bin kein Lehrer, ich bin evangelischer Pfarrer und das sind meine Konfirmandinnen und Konfirmanden. Ich wurde knallrot im Gesicht und stammelte: „Da springt so ein katholisches Rumpelstilzchen vor den Konfirmanden herum und singt ausgerechnet ‚Ich bin so froh, dass ich nicht evangelisch bin‘. Wie peinlich!“ Der Pfarrer erwiderte: „Herr Pauels, dass muss Ihnen nicht leidtun. Erst dann, wenn wir über uns selbst lachen können, haben wir die Stufe der Reife erlangt.“
 
Als Diakon sind Sie sicher auch mal vor Ihrem Bischof aufgetreten. Wie frech darf man da sein?
 
Bei einer Benefizveranstaltung saß mal der Kölner Kardinal Meisner in der ersten Reihe.  Und ich machte einen Witz, in dem Meisner zum Friseur geht. Der spricht ihn immer mit „Herr Drewermann“ an. Beim dritten Mal platzt dem Würdenträger der Gipskragen: „Ich heiße nicht Drewermann!“ Darauf der Friseur: „Aber das weiß ich doch, Herr Kardinal. Wenn ich diesen Namen nenne, stehen Ihnen aber immer so schön die Haare zu Berge.“ Der Kardinal hat sich vor Lachen auf seine erzbischöflichen Schenkel geschlagen. Er war zwar unerträglich autoritär und launisch, aber ich glaube, er war kein Fanatiker. Er hat viele Briefe bekommen, in denen er aufgefordert wurde, mich zu ermahnen. Nicht ein einziges Mal hat er versucht, mich zu bremsen.
 
Vom Klassenclown zum Bühnenprofi ist es doch noch ein gewaltiger Schritt. Seit wann ist Clown ihr Beruf und schreiben Sie alles selbst?
 
Ich denke mir alles selbst aus. Oder besser gesagt: Ich schnappe das ganze Jahr über gute Witze auf. Wenn sie für eine Erzählung taugen, dann kann das zünden. Ich schreibe grundsätzlich kein Programm, keine Predigt, weil ein Manuskript wie ein Kondom ist. Es gibt Sicherheit, macht aber unfruchtbar. Ein paar Stichworte, damit ich den roten Faden nicht verliere, das reicht.
 
Sie erregten 2015 Aufsehen mit einem Buch „Wenn Dir das Lachen vergeht. Wie ich meine Depressionen überwunden habe“.
 
Diese spielerische Leichtigkeit kannst du auf Dauer nicht durchhalten. Ich bin depressiv veranlagt. Und wenn man so eine Veranlagung erkannt hat, muss man dafür sorgen, dass der Alltag so abläuft, dass sie eingehegt wird. Mein Arzt in der Klinik fragte mich: „Wie viele Auftritte haben Sie denn in der Karnevalssession?“ Ich sagte: “Bis zu dreihundert.“ Darauf er: „Pauels, sind Sie verrückt?“  Ich: „Ja, was meinen Sie, warum ich hier bin?“
 
Sie hat auch in der Krise Ihr Humor nicht verlassen. Wo stehen Sie jetzt damit?
 
Viele laden mich ein, über diese unheimliche Krankheit mit Humor auf der Bühne zu sprechen. Das klingt paradox. Aber das Paradoxon hat ja die Fähigkeit, tiefe Wahrheiten sichtbar zu machen. Dietrich Bonhoeffer sagte: „Einen Gott, den es gibt, gibt es nicht.“ Oder Nikolaus von Kues: „Gott ist der Zusammenfall aller Gegensätze.“ Das ist doch toll! Dass ich unterhaltsam und tief über diese Krankheit spreche, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Ich bin bei vielen Gesundheitstagen eingeladen. Große Behörden müssen einmal im Jahr einen solchen veranstalten, das ist wohl ein Gesetz.
 
Sind Sie nicht auch verzweifelt darüber, dass Sie als Diakon Vertreter einer Institution sind, bei der jeder Spaß aufhört?
 
Ich erinnere mich in solchen Krisen immer wieder an ein Wort von Johannes XXIII.: „Wozu all diese Gedanken, mein Freund? Jesus Christus ist auferstanden.“ Die radikalste Perspektive über den Dingen ist die spirituelle Sichtweise auf unseren Glauben. Der Dank, dass meine Kirche diese Botschaft durch die Jahrtausende getragen hat, ist bei mir immer noch größer, als der Ärger und die Wut über das sich selbst abstaubende Museum es sind. Deshalb trete ich nicht aus der Kirche aus.

Guardini akut | Nr. 53 | 15. November 2022 – Guardini Stiftung e.V.

Willibert Pauels ist eine rheinische Frohnatur. Mit der gleichen Zugewandtheit und Tiefe tritt er als Karnevalsredner auf und spricht am Altar. Schon nach wenigen Semestern seines Theologiestudiums spürte Pauels, dass er als Priester am Zölibat scheitern könnte. Er wurde Diplom-Theologe und später katholischer Diakon. Und zugleich wurde er ein bekannter Büttenredner im Kölner Karneval.

Kategorien: ,